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Das Junkerat Korburg

Korburg liegt im äußerstem Westen Nafurs an den Ufern des
Dorianischen Sees an den Nafur, Wernerstein und Felswacht grenzen.
Die Geschichte Korburgs ist eng mit der Entstehung des Fürstentums
verknüpft und noch bis heute gilt Korburg als die zweit Mächtigste Familie
des Fürstentums.

In der Zeit der Dorianischen Stämme als Lothar über Korburg herrschte erstreckte sich das Herrschaftsgebiet über weite Teile des Westlichen Nafurs und sogar über den Fluss bis weit in das heutige Fürstentum Felswacht hinein. Damals zählte Lother die Kappenberger und die die Mächtige Sippe von Felswacht zu seinen engsten Verbündeten. Die Korburger zählten schon immer als große Krieger und so eroberte Lother mithilfe seiner Armee weite Teile des Nordens. Lother träumte davon das ganze Land östlich des Sees zu erobern und unter seiner Führung zu vereinen. Sein größter wiedersacher war Roland der Eroberer aus dem Hause Nafur. Eines Tages kam es wie es kommen musste und ein Krieg zwischen den beiden Kontrahenten war unausweichlich. Lother versammelte ein großes Heer im Süden des Flusses nahe einer damals kleinen Siedlung namens Wiesen, das er vor mehreren Jahren schon erobert hatte. Lothars Armee war nach dem es Verstärkung aus Felswacht erhalten hatte mehr als Doppelt so groß wie das des Roland, der seine Macht bisher eher durch Familiären Verbindungen vergrößert hatte. Während sich Lothar mit seinem altem Freund und Kampfgefährten Philipp von Kappenberg in Korburg traf um ihre Strategie zu besprechen versammelte Philipps Sohn Giselher die gemeinsamen Streitkräfte bei Wiesen.
Doch Roland handelte schnell und ergriff die Gelegenheit während sich die Korburger und ihre Verbündeten noch versammelten. Mit einem Heer aus gut einhundert Streitern griff er im frühen Morgengrauen Korburg selbst an. Durch den Angriff überrascht gelang es Roland den Trichterpfad unbeschadet zu überstehen. Der Kampf tobte dennoch mehrere Stunden. Doch Lother als auch Philipp fielen in den Kämpfen. Man erzählt dass Roland selbst seine Wiedersacher niederstreckte.
Doch Roland gewährte den Überlebenden aufgrund ihrer großen Leistungen Gnade, auch verschonte er Lothars Frau und Töchter. Roland wollte das Blutvergießen beenden und bot Lothars Weib Maike von Kappenberg, an ihr beiden ältesten Tochter mit seinen Enkeln zu vermählen sollten die Kinder in das rechte alter kommen. Maike durfte zwar nicht mehr Heiraten, sollte aber Zeit ihres Lebens Herrin von Korburg bleiben. Überrascht durch das Friedensangebot ihres Feindes, das ihrer Familie auch weiter Korburg zusicherte, stimmte sie zu. Am nächsten Morgen traf Giselher mit den Truppen seines Vaters ein. Roland erlaubte Maike zusammen mit ihren Kindern zu ihrem Bruder hinab zu gehen und sein Friedensangebot zu überbringen, obgleich er annehmen musste das sie ihr Wort brechen könnte. Maike jedoch war durch den Großmut Rolands so sehr beeindruckt dass sie Wort hielt und Giselher zu Verhandlungen überredete. Schließlich stimmte er zu, auch weil er wusste das er zwar ein größeres Heer hatte, Korburg aber bei einem Alarmierten Verteidiger auch von wenigen effektiv gehalten werden konnte. In den folgenden Verhandlungen wurde Giselher zum neuem Herren von Kappenberg ausgerufen, auch erhielt er einen Landstrich nördlich des Flusses der vorher zu Korburg gehört hatte. Die älteste Tochter des Lothar heiratete schließlich Henrik von Nafur, den Enkel des Roland, so dass dieser von Roland durch das Recht der Eroberung zum Herren von Korburg ernannt wurde, aber auch von den Einwohnern Korburgs durch die Vermählung mit Lothars ältester Tochter als neuer Herr anerkannt wurde. So wurde aus Korburg ein enger Verbündeter der Sippe von Nafur.

Die Burg Korburg liegt auf einem weitläufigen Felsvorsprung des Gebirges direkt über den Fluten des Sees. Die Fundamente des Felsens auf dem die Burg errichtet ist liegen größtenteils selbst im Wasser. Um hinauf zu gelangen muss man einen langen schmalen Pfad zwischen steilen Felshängen hinaufgehen, den Trichterpfad. Oberhalb dieser Steilwände gibt es mehrere Aussichtsposten der Korburger und fast überall kann man einen tödlichen Hagel aus Geschossen auf Angreifer entfesseln die sich diesen Weg hinauf wagen. Vor Roland schaffte es kein Feind diesen Pfad zu bewältigen um überhaupt zur Burg zu gelangen. Die Burg selbst beginnt wo die Steilwände auf dem Plateau enden. Das Tor liegt noch einige Meter innerhalb der Felswände, so das Korburg keine weiteren Mauern oder ähnliches benötigt. Das Tor und die beiden aus dem Fels gehauenen Wehrtürme links und rechts stammen noch aus der vergessenen Zeit lange vor Doria oder den Stämmen vor dem Reich.
Das Plateau das mehr an einen großen Balkon erinnert ist eingerahmt von einer teilweise Brust hohen Mauer um das hinabstürzen in den See gut hundert Schritt tief zu verhindern. Im Zentrum am Ausläufer des Berges steht das Herrenhaus derer von Korburg, ein Alter weitläufiger Bau dessen Korridore bis in den Berg hinein führen. Das Haus ist Luxuriös eingerichtet und die Korburger geben gerne etwas an mit ihrem Reichtum, zeigen dies durch aufwendige Wandteppiche und feinste Möbel.
Vor dem Herrenhaus liegt ein weiter gut gepflegter Garten von dem man einen Wunderschönen Ausblick auf den See und das Land dahinter hat, auch Wallstadt ist von hier aus gut in der Ferne zu erkennen. Auf dem Plateau liegen noch einige weitere Wirtschaftsgebäude, wie unter anderem eine Schmiede, aber auch ein Tempel der Greifen wobei der Teil des Greifenvaters mehr Platz einnimmt als der seiner Göttlichen Schwester, da die Korburger seit jeher den kriegerischen Weg der Greifen bevorzugen.

Seinen Reichtum verdankt Korburg einer Mine, die man über einen Pfad nahe des Herrenhauses erreichen kann. Der Weg führt weiter in die Berge hinauf zu der Siedlung Göttersegen. Schon vor Lothars Zeiten fanden hier die Korburger in den Stollen auf vergeblicher Suche nach Erz, die bis heute einzige Goldader Dorias. Die Ader ist nicht groß und die Arbeit langwierig und schwierig doch das mach den Wert des Metalls nur umso höher. Die Korburger sehen dies als Beweis das Morfan der Goldene Greif ihnen besonders gewogen ist und ihnen dieses Geschenk gemacht hat. Ein weiterer Grund warum in Korburg vor allem Morfan verehrt wird.
Göttersegen ist kein großes Dorf gerade einmal vier Familien leben hier und ihre Väter und Söhne arbeiten in der gefährlichen Mine. Denn die Stollen hier sind sehr schmal und niedrig. Aufgrund des sehr Harten Gesteins lässt sich nur schwer ein Gang in ihn hinein treiben, und so bevorzugt man die Gänge so klein wie möglich zu halten, den alles andere wäre zu aufwendig. Aufgrund dessen ist die Luft in den Stollen sehr knapp was Langes arbeiten am Stück unmöglich macht da man kaum Luftschächte in den Fels hauen kann. Durch Luft not und Enge sind schon einige Bergarbeiter nicht mehr aus der Mine gekommen und langsam erstickt. Dennoch logt das Gold und wiegt die gefahren auf die der Abbau birgt.
Eine Geschichte aus Göttersegen ist mittlerweile über die Grenzen Korburgs hinaus bekannt. Sie erzählt von einem jungen Mann der mit seinem Vater in der Goldmine arbeitete. Der Familie ging es gut und der junge Mann gedachte bald ein eigenes Haus zu bauen und sein geliebtes Mädchen zu heiraten. Das Mädchen die Magd am Hause von Korburg war, strickte ihrem lieben eines Abends einen Roten schal dem sie ihm zur Hochzeit schenken wollte. Als er sie am Vortag ihrer Vermählung aufsuchte gab sie ihm den Schal mit den Worten „Dies soll das Symbol unseres Bandes sein, bringe es mir zurück wenn du aus den Tiefen der Erde zurück kehrst um mein Mann zu werden.“
Der junge Mann versprach es und ging mit seinem Vater und den anderen Männern Göttersegens zur Arbeit in der Mine. Doch als der Abend kam war er verschwunden. Die Männer suchten ihn bis tief in die Nacht hinein, und Tags darauf. Das Flehend des Mädchens ließ sie noch viele Tage weiter suchen bis sie es nach Monaten Aufgabe. Die Jahre vergingen und aus dem Mädchen wurde eine sehr schöne Frau. Ihr Vater befahl und ihre Mutter flehte sie solle sich einen neuen Mann nehmen ehe sie zu alt war und niemand mehr sie nehmen wollte. Doch sie lehnte jeden Freier ab, jedes noch so große Geschenk, ja selbst Männer von hohem Stand und ansehen die Ihrer Schönheit willen um ihre Hand anhielten, sie alle schickte sie fort. Sie betete jeden Abend ihr geliebter möge sein Versprechen halten, und die Greifen sollten ihn zurück zu ihr schicken. Doch die Jahre vergingen und aus der Frau wurde eine alte einsame Frau. Ihre Eltern starben und dann viele die mit ihr aufgewachsen wahren, bis sich kaum mehr jemand an das Geschehene erinnern konnte. Sie spürte das auch ihr Ende nahte, doch noch immer Betete sie und ging jeden Abend zur Mine hinauf um auf ihren geliebten zu warten bis die Sonne untergegangen war.
Eines Tages, ein warmer Spähtsommertag, gelang den Bergarbeitern bei den Arbeiten an einem neuem Stollen ein Durchbruch in einen älteren Teil der Mine, dessen Zugang verschüttet worden war. Die Männer traten auf einen schmalen Vorsprung der über einem kleinen Raum ragte der mit Wasser gefüllt war. Die Fackeln erhellten die Wände aus denen Morfans Schatz ragte und die strahlen zurück warfen. Der gesamte Hohlraum der unter dem Wasser lag strahlte nur so vor Gold das an die Oberfläche getreten war, und dort im Wasser lag ein Mann. Seine Augen waren geschlossen als würde er schlafen, sein Antlitz das eines jungen Mannes in seinen besten Jahren. Um seinen Hals war ein roter Schal gewickelt der langsam im Wasser zu wehen schien. Die Männer zogen den Jungen aus seinem Goldenem grab und brachten den Leichnam an das Licht der untergehenden Sonne. Als das Licht am Ende des Tages den Himmel in das Gold tauchte erblickte die alte Frau ihren aus der Tiefe heimgekehrten geliebten. Sie weinte als sie den Roten Schal nahm den ihr Morfan zurück gegeben hatte. Der geliebte um keinen Tag gealtert schloss sie liebend in die Arme und folgte ihm in der selben Nacht ins Leuchtende Reich der Greifen. Das so ungleiche Paar wurde am nächsten Tag als die Sonne abermals in Goldenem Licht unterging gemeinsam Verbrannt. Seit dem erzählt man sich die Geschichte von Liebe über den Tod hinaus und unerschütterlichem Glauben eines einfachen Mädchens.

Weiter südlich von Korburg, am Ufer des Sees, liegen die beiden zum Junkerat gehörenden Fischerdörfer Flusslauf und Greifenquell. Flusslauf, eine Siedlung die sich vor wenigen Jahren am Zulauf des Sees aus Einwohnern des Dorfes Greifenquell, bildete, ist das kleinere der beiden Dörfer. Das Leben am Seeufer hat sich an die Wogen des Wassers angepasst. Die meisten Dörfler sind Fischer oder Boots und Floßbauer. Die Menschen leben vom Fang und Verkauf der Fische und Aale die es nahe der Flussmündung in großer Zahl gibt. Am Nachmittag fahren die Boote hinaus aufs Wasser und werfen ihre Netze bis tief in die Nacht aus.
Das besondere an Greifenquell jedoch ist das es auf der Landzunge die sich nach Süden in den See hinaus schiebt einen großen Tempel der Weißen Greifenmutter gibt. Doch der Gesamte Tempel liegt in einer breiten Senke die vor Jahren von einer Flut überschwemmt wurde, und ist seitdem bis auf die Turmspitze unter Wasser.
Die Dörfler erzählen eine Geschichte zu diesem für sie Heiligem Ort die sich in den Jahren kurz vor dem Ersten Dra´kaianischem Krieg ereignet haben soll. Die Korburger errichteten in jenen Tagen den Tempel zu Ehren Mòtriks da in Korburg selbst nur ein Tempel ihres Göttlichen Bruders befand. Der Bau war prachtvoll und weitläufig, und die Menschen stiftete dem Tempel eine der seltenen Glocken die man aus der Gießerei in Kappenberg anfertigen ließ. Die Weihung des Tempels war ein großes Ereignis und viele kamen um daran Teil zu haben. Der Priester Joran leitete von diesem Tag an den Tempel und hütete die Menschen Korburgs mit Rat und Tat. Joran war ein Herzens guter Mann der fest im Glauben stand und stets dem Allgemeinwohl zugetan war. Doch einige Jahre später erwachte Joran plötzlich schweißgebadet in der Nacht. Er hatte die Stimme Mótriks vernommen und spürte das nahende Unheil. Nicht an seine eigene Sicherheit denkend stieg er rasch die Stufen zum Turm hinauf und begann die Glocke zu läuten. Weit hallte der helle Klang der Glocke und weckte die Menschen aus ihrem Schlaf. Verwirrt kamen sie aus ihren Häusern und bemerkten das der See durch das sehr früh eingesetzte Tauwetter mit dem Wasser das aus den Bergen kam über die Ufer trat und Greifenquell hinfort zu spülen drohte. Die Menschen flohen vor dem reißenden Wasser den Hang zur sicheren Burg hinauf, begleitet von dem Läuten der Glocke. Als man am nächsten Morgen wieder in das Dorf kam war dieses zerstört und weggespült worden, doch dank der Warnung Jorans war niemand umgekommen, alle hatten sich rechtzeitig in Sicherheit bringen können. Doch als man zum Tempel ging um dem Priester zu danken fand man den Tempel unter den Massen des Wassers begraben. Nur die Spitze des Turmes ragte noch einen halben Meter aus dem See. Der Priester aber war nicht zu sehen. Er hatte so lange im Glockenturm Ausgehart bis die Fluten den Tempel einschlossen und verschluckt hatten, Joran hatte sein Leben gegeben um das aller anderen zu retten. Seit diesem Tag gilt der versunkene Tempel Mótriks als heiliger Ort, und man erzählt das nach einem Bad in dem Wasser Schmerzen und Schwäche geheilt würden und Krankheiten vergingen.
Doch damit endet die Geschichte nicht, den einige Jahre später erwachten die Menschen Korburgs erneut in der Nacht, geweckt vom dumpfen Schall einer Glocke. Die Glocke Korburgs ertönte aus den Fluten des versunkenen Tempels. Einige Tage darauf überschritten die Dra´kai die Grenzen Dorias und unterjochten das gesamte Land. So berichten die Dorfbewohner Greifenquells wenn dass Leuten der Glocke gehört wird, so ist es Joran der die Menschen erneut vor großem Unheil warnt.

Das letzte zum Junkerat gehörende Dorf ist Mooralb. Das Dorf liegt auf dem Weg der die Burg mit der im Süden liegenden Straße verbindet zwischen den Mooren Nafurs. Durch das hier etwas tiefer liegende Land ist der Boden durch die nahen Seen und den großen Fluss sehr Feucht so dass hier weite Sümpfe entstanden sind. Möchte man nach Korburg reißen so nimmt man am besten den Pfad über das Dorf da dieser Trockengelegt ist und ungefährlich zu benutzen. Wer das Land nicht kennt und in den Sumpf hinaus geht der verirrt sich schnell in dem Nebel oder fällt den Irrlichtern zum Opfer. Den Bauern Mooralbs ist es gelungen einige Flecken des Moores in Jahrelanger schwerer Arbeit trocken zu legen und den Fruchtbaren Boden zu bestellen. Aufgrund des hohen Nährstoffgehaltes des Moores ist es stellenweise sogar möglich die Felder zweimal im Jahr zu bestellen. Doch ist die Arbeit und der Transport durch die Sümpfe sehr Zeit aufwendig und Anstrengend, hin und wieder geht auch ein Knecht in den weiten verloren. Die Fünf Grundbesitzer haben sich in Mooralb zusammengeschlossen und ihre Höfe innerhalb einer gemeinsamen Palisade errichtet. Dennoch trennen sie ihr Eigentum Neidisch durch Zäune und mauern. Die Bauern konkurrieren stetig miteinander und versuchen durch eine bessere Ernte und bessere Handelsbeziehungen mit dem Junker Korburgs und der Nachbarn ihre Konkurrenten aus zu stechen. Die Grundbesitzer müssen aber für jeden teil des Sumpfe den sie Nutzbar machen dem Junker Korburgs neue Abgaben zahlen so dass es ein hin und wieder ist. Die Lage in Mooralb ist immer etwas angespannt, kalt und unnahbar, die Bauern und ihre Knechte machen kein Geheimnis aus ihren Streitereien, und Fremde bleiben daher meist nicht länger als einem Abend in dem kleinem Gasthaus Mooralbs.


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