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Das Junkerat Kaltstein
Die Kaltsteiner Junkersfamilie zählt zu den sechs einflussreichsten
Nafurianischen Häusern. Doch obgleich die Familie bereits mit Roland dem
Eroberer Seite an Seite stritt, und starke Familiäre Bindungen mit verschiedenen
Familien einging, darunter der des Fürstenhauses von Nafur von und mittlerweile
auch verschwägert ist mit der Fürstenfamilie von Kalkriese, hört man aus Kaltstein selten etwas Neues oder gar aufregendes.
Die Kaltsteiner schätzen die Ordnung eines geregelten Tagesablaufes, und halten sich aus der Politik meist heraus. Der Junker Erasmus hält es wie sein Vater und dessen Vater und betrachtet die Politischen Ereignisse aus der Sicherheit der heimischen Burg ohne sich ein zu mischen. Nur selten kommt es vor das die Kaltsteiner ihre Heimat verlassen, dafür muss ein wirklich triftiger Grund vorliegen. Das letzte Mal als sie auszogen, marschierten sie unter Eledors Befehl im dritten Dra´kaianischen Krieg gen Süden um Tavorn zurück zu erobern.
Kaltstein liegt am nördlichen Gebirge Dorias, Östlich der großen Mauer. Die Burg Kaltstein liegt auf einem Gebirgsplateau dessen felsiger Grund von Jahrhunderten des Regens glatt gewaschen wurde. Jedes Mal im Frühjahr, wen in den Bergen der Schnee zu schmelzen beginnt ergießt sich ein breiter Strohm die hänge hinab und überzieht das Plateau mit einer schillernden Schicht fließenden Wassers. Doch selbst wenn der große Strohm im Sommer nachlässt ziehen doch einige Rinnsale und Bäche ihre Bahnen über das Gestein des Plateaus. Die Burg, einerseits durch das Wasser geschützt, besteht aus kaum mehr als einem zentralem Bergfried und einer Ringmauer die ihn umschließt. So wirkt die Heimstätte des Junkers etwas verloren und klein auf dem Weitläufigen und kahlen Gelände des Plateaus. Dennoch sollten Angreifer auf der Hut sein, den der Boden auf dem sie laufen, abgesehen von dem schmalen Dammweg ist tückisch und glatt, nur mit äußerster Vorsicht kann man sich den Mauern langsam nähern.
Die Kaltsteiner Ringburg ist spärlich eingerichtet. Zwischen dem Bergfried und der Mauer gibt es keine weiteren Gebäude, da der Platz dazwischen gerade dazu reicht das zwei Männer aneinander vorüber gehen können ohne sich zu berühren. Alles was man zum Leben braucht, wie dem Brunnen, Lagerräume, Küche, die Waffenkammer und die Räume für die Besatzung und die Familie des Junkers befinden sich innerhalb des Turms.
Auf der Burg leben, neben dem Junker Erasmus, seiner Frau Dara aus der Familie von Korburg, ihr Sohn Edmund, nachdem ihre Tochter Rahel verheiratet und nach Elbenwacht gezogen ist nur 3 Knechte, 5 Mägde und 11 Waffenknechte.
Das Leben auf der Burg ist beschaulich und einfach. Obgleich der Junker kein armer Mann ist, ist er der Meinung das Protz nur Neider anlockt, und hält die Einrichtung einfach und praktisch.
Zu dem Junkerat gehören drei Dörfer. Das nahe an der großen Mauer, und damit der Wernersteinischen Grenze liegende Dorf Meilenstein, das einige Höfe beinhaltet die das Junkerat mit den nötigen Nahrungsmitteln versorgen kann. Meilenstein ist keine zusammenhängende Siedlung als vielmehr ein Zusammenschluss mehrerer Grundbesitzer und Bauern die einen gemeinsamen Sprecher bestimmten der sich um die verschiedenen Angelegenheiten kümmert die in einer Gemeinschaft anfallen, aber auch in regelmäßigem Kontakt mit dem Junker steht.
Das zweite Dorf und zugleich das größte liegt östlich der Burg an der Straße und rühmt sich eines eigenen Marktes, Grünmauerwerk. Das Dorf ist der Zentrale Knotenpunkt des Junkerates und verfügt über eine befestigte Palisade. Durch Grünmauerwerk führt die große Straße die von Wernerstein nach Nafur führt, aber verbindet das Dorf auch die Höfe Meilensteins mit dem Weg der zum Plateau und der Burg führt. Die Bewohner der Siedlung führen ein gesittetes Leben und verdienen ihr Geld mit ihren Viehherden die sie an den Hängen des nahen Berges grasen lassen. Durch den allwöchentlichen Markt kommen viele Menschen aus der Umgebung nach Grünmauerwerk und machen es so zum zentralen Mittelpunkt des Lebens in Kaltstein. Viele Händler nehmen gerne diesen Weg und bieten ihre Ware feilsch. Das Gasthaus, von dem das Dorf seinen Namen hat, ist weithin bekannt und beliebt, auch König Eledor soll hier schon genächtigt haben. Das Gebäude ist ein sehr alter Steinbau mit ganzen drei Etagen die Platz zum Feiern aber auch der einkehr bieten. Das Mauerwerk des Gasthauses ist an den meisten Stellen von Moos bewachsen und gibt so dem Haus ein grünes Äußeres. Durch die vielen Händler die die Straße entlang kommen kann das Gasthaus zur Grünen Mauer erlesene Weinsorten aus Kelterstadt anbieten. Durch seine zentrale Lage, aber dem Fehlen der Hektik einer größeren Siedlung oder einer Stadt ist Grünmauerwerk ein Idealer Ort um sich einmal zu entspannen. Vor einigen Jahren hat sich hier auch ein Schmied niedergelassen, die Kerzenzieher Grünmauerwerks verkaufen ihre Ware in das gesamte Fürstentum, und da auch ein Tempel der Greifen direkt am Marktplatz steht, bietet Grünmauerwerk alles was man braucht.
Das dritte und letzte Dorf liegt oberhalb der Burg in den Bergen. Felswasser liegt zwischen den Hängen der Berge und betreibt eine alte Eisenmine. Das Dorf hat keine Wehranlagen, muss man doch erst an der Burg vorüber um hier her zu gelangen, zudem ist Felswasser jedes Frühjahr regelmäßig für Wochen oder gar Monate vom restlichem Junkerat abgeschottet wenn der Strohm den Berg hinabfließt. Aus diesem Grund hat Felswasser ein eigenes Lagerhaus das sie in einem Stollen der Mine eingerichtet haben, und in Notzeiten auch als Behausung nutzen können. Die Häuser und Hütten der Arbeiter liegen direkt vor dem Tor der Mine, ansonsten beherbergt Felswasser keinerlei anderer Gebäude. Nur ein Priester des Weißen Tempels lebt zusätzlich im Dorf um den Bewohnern in der Zeit der Abgeschiedenheit beistehen zu können.
Die Mine selbst besteht aus einem Hauptschacht und mehreren nebenschächten. Betritt man das Stollensystem führt der Weg gut hundert schritt kontinuierlich bergauf, tiefer in das Gestein, umso das Eindringen von Wasser zu verhindern. Nach den hundert Metern führt ein Schacht senkrecht in die Höhe, ungefähr 30 Meter. Alle Materialien, Werkzeuge aber auch die Geschürften Ressourcen die aus der Mine geschafft werden, müssen diese Passage per Flaschenzug bewältigen. Dieser Schacht verhindert zusätzlich das die Mine voll läuft, sollte eine starke Überschwemmung drohen, aber ist er auch sehr gut gegen eventuelle Angreifer von Oberhalb zu verteidigen. Hat man den Aufstieg mit der Strickleiter geschafft befindet man sich im Hauptstollen der Mine, der durch mehrere Kreuzungen und Biegungen in verschiedene Richtungen in den Berg führt. Hier oben befindet sich auch die Lagerhalle Felswassers, sowie einige Behausungen die in Notzeiten genutzt werden. Weiter im inneren befinden sich Lagerkammern in denen die Schätze des Berges Zwischengelagert werden können, so dass man auch in der Zeit der Isolation weiter arbeiten kann. Eigentlich ist Felswasser eine Erzmine, doch fanden die Bergarbeiter vor gut sechs Jahren in einem neu angelegten Teil der Mine eine bisher recht ergiebige Silberader, so das heute neben dem Erz auch Silber zutage gefördert wird. Nach dem Bekanntwerden des Silberfundes in Felswasser wuchs die Zahl der Bewohner des Dorfes an. Es siedelten sich Menschen an die hofften das Silber würde ihnen eine bessere Lebensgrundlager verschaffen, und tatsächlich geht es dem gesamten Junkerat seit dem Silberfund um vieles besser, als noch Jahre zuvor.
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