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Der weiße Tag

Es gibt immer etwas zu tun. Im Frühjahr repariert man die Schäden an Haus und Hof, welche der Winter verursacht hat, man bringt die erste Aussaat aus und beginnt die verbrauchten Vorräte erneut zu füllen. Im Sommer setzt man Pläne um. Es werden Feldzüge geführt, Bauprojekte voran gebracht und die Felder weiter bestellt, abgeerntet und neu ausgesät. Der Herbst ist die Zeit begonnenes zu beenden und sich auf den Winter vorzubereiten. Die Vorräte werden eingelagert, die Häuser winterfest gemacht und alles für die kalte Jahreszeit verstaut. Im Winter kann man kaum etwas tun. Man ist mit Überleben beschäftigt und sollte man doch die Kraft dafür finden etwas zu tun, werden Werkzeuge repariert, Teppiche geknüpft und Stoffe gewoben.

Bei all diesem Treiben findet man wenig Gelegenheit sich etwas Besinnlichem zu widmen. Selbstverständlich betet man zu den Greifen, jedoch ist für viel mehr aufgrund der vielseitigen Verpflichtungen kein Platz.
Doch da Rast und Besinnung wichtig sind und man an diesen Umstand auch erinnert werden sollte, hat die dorianische Kirche in ihrer Weisheit einen Feiertag zu genau diesem Zweck eingeführt.

"Der Weiße Tag" wird er genannt und man begeht ihn kurz vor Einbruch des Winters, wenn die Vorbereitungen abgeschlossen sind. Dieser Tag steht für Ruhe, Gemeinschaft, Treue und Frieden. Um nach den vielen Anstrengungen des Sommers und des Herbstes zur Ruhe zu kommen ist es an diesem Tag per kirchlichem Dekret verboten hart zu arbeiten. Man findet sich in den Tavernen und Versammlungshallen zusammen und feiert, erinnert sich an die Erfolge und Misserfolge im Sommer und gedenkt den Toten. Gastwirten ist es erlaubt zu arbeiten und sie tun dies auch gerne, da an diesem Tag für gewöhnlich ein vielfaches des üblichen Gewinns zu erzielen ist. Traditionell schließen sie dafür am nächsten Tag ihre Türen um die Feierlichkeiten zu begehen.

Neben dem Verbot der Arbeit ist der Weiße Tag der Kirche nach als Tag des Friedens und der Güte zu sehen. Der Tradition nach spendet man an diesem Tag Geld und Kleidung an Arme und Obdachlose, sollte es welche geben und legt Streitigkeiten bei. Sollte man eine Strafe für Arbeit an diesem Tag erwarten können so verblasst sie im Vergleich zu dem, was Jene erwartet, welche an diesem Tag die Hand oder die Waffe gegenüber Anderen erheben. Dies ist der Tag, an dem sich jeder Dorianer unter Mötriks Schwinge beschützt, einen Tag des Frohsinns erleben darf.


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